Dafne & Rob de Jong in Sibirien
Motorrad fahren auf Schnee ist Dafne und Rob De Jong aus den Niederlanden nicht genug. Motorrad fahren auf Schnee und Eis? Noch immer nicht ausreichend. Schnee, Eis und minus 40 Grad in Sibirien - nun ist es ein Abenteuer!
Extreme Belastungen für Fahrer und Material - ein perfekter Test für unsere Produkte. Bei Temperaturen, die normale Kolbenstangen spröde werden und beim ersten harten Stoß brechen lassen und bei denen Öle so dick werden, dass Federbeine sich nicht mehr bewegen konnten die Wilbers-Fahrwerke in ihren Maschinen überzeugen.
Im tiefsten Winter machten sich die beiden auf die lange Strecke nach Irkutsk in Ost-Sibirien, mit dem Ziel über 1.000km über den gefrorenen Baikalsee - dem ältesten, und mit 1.625m tiefsten, Süßwassersees der Erde - zu fahren.
Geplant war es auch, dem gefrorenen Flusslauf der Lena für etwa 2.000 km zu folgen, da gefrorene Flußläufe wie diese im sibirischen Winter auch ganz offiziell für den Straßenverkehr freigegeben werden. Die Lena lies sich durch hohen Schnee und Eisschollen aber in diesem Jahr nicht befahren, und deshalb wechselten die beiden schon ab Irkutsk auf die Eisfläche des gefrorenen Baikalsees.
In Angriff genommen wurde die Tour der beiden mit zwei Yamaha XT600E und einem Beiwagen von Stern Gespannservice, die mittels weniger Handgriffe auch zu einem "Fünfrad" (wobei das Rad des Beiwagen dann hochgeklappt wird) kombiniert werden kann. Über ein Gestänge werden schließlich noch die Lenkköpfe verbunden um stets mit beiden Motorrädern "auf Kurs" zu bleiben. Zusätzliche Wintersicherheit gab eine Vergaserheizung, welche die Vergaser vor dem Anlassen aufwärmte. Somit dehnte sich das Starten der Maschinen auf jeweils 10 Minuten pro Motorrad.
Neben weiteren Umbauten fanden auch sonderangefertigte Wilbers-Federbeine Anwendung.
Um sich auf die Strapazen vorzubereiten wurde eigenes eine Kühlkammer für mehrere Stunden zweckentfremdet und auf minus 46 Grad herabgekühlt. Dort galt es es dann das Zelt aufzubauen, Schlafsäcke und Isomatten auszulegen, die ihrerseits nochmals mit Schafsfellen abgedeckt wurden, Suppe zu kochen und all das mit dicken Winterhandschuhen. .
Besonders begeistert zeigten sich die beiden von der Gastfreundlichkeit, die man ihnen entgegenbrachte. Um Schlafplätze mussten sie sich nie Gedanken machen, und selbst wenn mal kein Platz angeboten werden konnte, liefen die Drähte in den Bekanntenkreisen der Bewohner heiß, um irgendwo ein gemütliches Plätzchen für die Nacht zu finden. Auf dem Eis fanden sie dann immer in ihrem Zelt eine Unterunft für die Nacht. Teewasser wurde über einen Eispickel, der eigens für sie in einer Eisenbahnwerkstatt für sie angefertigt wurde, direkt aus dem See geholt - der Preis für die Metallarbeit - zwei Flaschen Wodka.
Leider forderte der sibirische Winter dann doch seinen Tribut. Nachdem die beiden ab Ust-Barguzin über das Eis nach Seberobaikalsk kamen und weiter zur Insel Olhon reisten, begann es zu schneien. Somit war es unmöglich Löcher, Risse und dünnes Eis zwischen Eisschollen zu entdecken. So waren sie nach etwa 1.000 Kilometern auf dem Eis gezwungen wieder über Land weiter zu reisen.
Wer sich für weitere Touren der beiden interessiert, kann sich auf ihrer Facebook-Seite weiter informieren, oder direkt eine eigene Abenteuerreise buchen!