Wilbers-BMW-Racing: Hauptgewinn in der Steiermark
Was war das für ein Wochenende. Beim Comeback der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Red Bull Ring jagte im Wilbers-BMW-Racing-Team ein Highlight das andere. Verursacher war Florian Alt.
Der Nümbrechter präsentierte sich und die BMW M 1000 RR in Bestform. Lohn der Mühen: Pole Position und zwei Siege in der IDM Superbike 1000. Dazu kommt der Sprung auf Platz drei in der Gesamtwertung der Königsklasse.
Eine halbe Sekunde Vorsprung trennte Alt im Qualifying vom Rest des Feldes. Auf dem Papier sieht das nicht viel aus, auf der Rennstrecke sind es Welten. Im ersten Lauf gewann der 25-Jährige den Start, fiel danach aber fünf Positionen
zurück, um von dort erneut durchzustarten. In der siebten Runde seiner Aufholjagd knackte der Wilbers-Pilot auch den Meisterschaftsführenden Ilya Mikhalchik an der Spitze. „Flo“ fuhr zu diesem Zeitpunkt satte sieben Zehntelsekunden schneller als der Ukrainer. Dieser versuchte später noch einen Angriff auf Alt, doch er ging daneben. Nach 16 Runden über jeweils 4,319 Kilometer konnte im Wilbers-Team der erste Saisonsieg gefeiert werden.
„Jetzt sind wir endlich belohnt worden“, meinte ein strahlender Florian Alt. „Der Anfang war spannend. Im letzten Sektor fielen richtig große Regentropfen. Ich hatte mehrere Rutscher und hatte eigentlich auf einen Abbruch des Laufes gehofft, aber das ist nicht passiert. Also musste ich meine verlorenen Plätze wieder gutmachen."
Im zweiten Lauf musste er als Sieger des ersten Laufes nach den Regeln des Reverse Grids von der neunten Position und damit aus der dritten Startreihe losfahren. Kein Problem für Florian Alt. Nach sechs Runden war er mit Schwung
an die Spitze gerast. Erneut versuchte Ilya Mikhalchik den Deutschen unter Druck zu setzen, letztlich ohne Erfolg. „Ich musste in den letzten zwei Runden das Tempo aber anziehen“, meinte Alt, der den Pokal seiner Schwester und seinem
Schwager widmete. Die Beiden hatten am Samstag ihre kirchliche Hochzeit gefeiert. Alt wäre als Trauzeuge der standesamtlichen Zeremonie auch hier wieder in der Pflicht gewesen. Nach dem Aussuchen des Brautkleides bezeichnete er sich schon als Profi in Sachen Hochzeitsvorbereitung, er hatte auch den Deal mit dem weißen BMW M4 Cabrio als Fahrzeug für das Brautpaar eingefädelt, doch der kirchliche Event überschnitt sich mit den Rennen auf dem Red Bull Ring. Diese gingen jetzt vor. Zum Zeitpunkt der Trauung fand gerade das zweite Qualifying in der IDM Superbike 1000 statt. Alt wurde später per Videokonferenz zugeschaltet und holte an dem Wochenende in der Steiermark alles aus sich heraus.
Dass er jetzt in der Gesamtwertung innerhalb weniger Stunden vom zehnten auf den dritten Platz nach vorn gerückt ist, ändert die Pläne des Wilbers-BMW-Racing-Teams für das große Finale in Hockenheim vom 24. bis 26.
September grundlegend. Von seiner Position aus kann Alt nämlich jetzt sogar noch Vize-Meister werden. Das ist das neue Ziel.
In Hockenheim will auch Team-Junior Marco Fetz seinen Kollegen unterstützen. Er hatte sich bei der IDM-Runde in Assen vor zwei Wochen den Oberschenkel gebrochen, möchte beim Finale aber anwesend sein.