Wilbers-BMW-Racing: Ein Podiumsplatz und das nächste Unglück

 

Manchmal spielt das Leben verrückt. Nach einem exzellenten zweiten Platz im ersten Superbike-Rennen bei der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) im tschechischen Most wollte Florian Alt im zweiten Rennen noch etwas Kohle drauflegen. Doch dazu kam es nicht. Der 26-jährige Fahrer vom Team Wilbers-BMW-Racing betrieb vielmehr Schadensbekämpfung und rettete einen vierten Platz ins Ziel. Kleiner Trost: Trotz des Debakels im zweiten Rennen rutschte „Flo“ in der Gesamtwertung einen Platz nach vorn und ist jetzt Zweiter

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In der Hitze von Most meinte Florian Alt noch nach dem Qualifying, in dem er sich einen Platz in der ersten Startreihe sicherte: „Die Reifen werden entscheidend sein.“ Wie zutreffend diese Aussage ausgerechnet für ihn noch sein würde, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.


Im ersten Lauf ging der BMW M 1000 RR-Fahrer äußerst beherzt zur Sache und ließ auch die angereisten Fahrer aus der Superbike-Weltmeisterschaft stehen. Mit Leon Haslam gab der Superbike-Vizeweltmeister von 2010 sein Debüt in der deutschen Königsklasse. Und mit Leandro Mercado war ein Superstock-Europameister und aktueller World SBK-Teilnehmer in Most angereist. Alt scherte sich nicht um die prominenten Namen, sondern ein zweiter Platz hinter Dauerkonkurrent Markus Reiterberger stand nach dem ersten Lauf auf dem Papier.


Darauf galt es aufzubauen. Doch das Pech schlug bei Florian Alt erneut zu. Im zweiten Lauf war ganz offensichtlich zu erkennen, dass beim Wilbers-Piloten nicht alles rund lief. Er kam in Schräglage nicht mit dem Ellbogen auf den Boden und anders als sonst ging es für ihn nicht wie gewohnt vorwärts. Schuld daran war das Vorderrad, wie sich anschließend herausstellte. Der Reifen saß nicht komplett im Felgenbett, es handelte sich um Millimeter!
Viele Fahrer hätten das Motorrad wegen des extremen Chatterings vermutlich noch während des Rennens in der Box abgestellt - nicht aber Florian Alt. Er biss die Zähne zusammen, wurde Vierter und meinte: „Eigentlich bin ich froh, überhaupt angekommen zu sein. Aber warum passiert das ausgerechnet mir?


Im Neuzustand war an der Felge kein Mangel erkennbar gewesen. Erst bei der Beanspruchung des Reifens wurde der Fehler sicht- und spürbar. Die Linkskurven in Most mussten für Alt der reinste Horror gewesen sein, der dennoch eine Lanze für den Reifenhersteller bricht: „Was im zweiten Rennen passiert ist, haben wir noch nie erlebt. Das Material wird jetzt von mehreren Seiten analysiert.“ Nichtsdestotrotz ist für Alt der Kampf um die Meisterschaft nicht gegessen, auch wenn er über Doppelsieger Markus Reiterberger sagt, dass er am Most-Wochenende „saustark“ gewesen sei. Als nächstes Ziel steht vom 22. bis 24. Juli das Schleizer Dreieck auf dem Zettel. Dort wird neu abgerechnet. Sehen wir uns?

 

 


IDM-Kalender 2022
06.05. – 08.05. Lausitzring
20.05. – 22.05. Oschersleben
24.06. – 26.06. Most (CZ)
22.07. – 24.07. Schleizer Dreieck - Sehen wir uns?
12.08. – 14.08. Assen (NL)
02.09. – 04.09. Red Bull Ring (A)
23.09. – 25.09. Hockenheim